Menorca gehört zur spanischen Inselgruppe der Balearen und ist im westlichen Mittelmeer gelegen. Menorca »die Kleinere« liegt direkt nordöstlich der bekannteren Insel Mallorca »die Größere«.
Menorca ist mit einer Fläche von etwa 700 Quadratkilometern die zweitgrößte Baleareninsel, ist ungefähr 50 Kilometer lang und 16 Kilometer breit. Menorca hat knapp 100.000 Einwohner. Die Amtssprachen auf Menorca sind Katalanisch und Spanisch.
Die Hauptstadt von Menorca ist Maó (Spanisch: Mahón) und liegt im äußersten Osten. Der etwa gleich große Ort Ciutadella liegt im äußersten Westen von Menorca. Diese beiden größten Orte der Insel sind durch eine Landstraße
miteinander verbunden. Diese Straße markiert die landschaftliche Trennung zwischen Nord und Süd. Der Norden »Tramuntana« ist bergig und die Küste ist rau, schroff und zerklüftet. Der Süden »Migjorn« hingegen
ist hügelig und die Küste ist sanft, von zahllosen kleinen Buchten und auch längeren Sandstränden geprägt. Die höchste Erhebung Menorcas ist mit 357 Metern der Monte Toro nahe der Ortschaft Es Mercadal und mittig auf der Insel gelegen.
Menorcas einmalige Landschaft, Fauna und Flora machten die Insel im Jahr 1993 zum UNESCO Biosphärenreservat. Inselweit gibt es 19 Naturschutzgebiete, die fast die Hälfte der Inselfläche ausmachen.
Kernstück des Biosphärenreservats ist die Albufera des Grau im Nordosten Menorcas, ein Ökosystem von hohem botanischem Wert und Heimat vielfältiger Vogelarten. Der hohe Erhaltungsgrad Menorcas Landschaften machen die Insel zu einem idealen
Paradies für Aktivitäten in freier Natur. Besonders für Wanderer bietet der Camí de Cavalls viele Möglichkeiten. Dieser »Pferdeweg« umrundet die gesamte Insel, ist 185 Kilometer lang und kann etappenweise bewandert werden.
Der Pfad, der eigentlich schon Jahrhunderte alt ist, wurde in den letzten Jahren vollständig restauriert, ausgebaut und beschildert und als Fernwanderweg »GR 223« amtlich anerkannt.
Die Karte von Menorca zeigt die Orte und die zwanzig Etappen des Camí de Cavalls. Über das seitlich ausklappbare Menü in der Karte können die einzelnen Bereiche zwecks der Übersichtlichkeit ein- oder ausgeblendet werden.
Tourismusbüro
Für eine erste Anlaufstelle zur Informationsbeschaffung erwähne ich hier die Stiftung, die gegründet wurde, um den Tourismus auf Menorca zu fördern und zu entwickeln. Sie betreibt die unten genannte offizielle Tourismus-Website.
Sie ist in meinen Augen zwar etwas chaotisch aufgebaut, aber enthält viele Informationen, auch in deutscher Sprache. Im Kapitel »Information über Menorca« gibt es allgemeine Informationen u.a. über das Biosphärenreservat, Geschichte,
Geografie, Natur, Kultur und das mediterrane Menorca. Im Kapitel »Sehen und Machen« werden speziell zur Natur und Kultur die Möglichkeiten ausführlich beschrieben, wobei ich mich hauptsächlich fürs Wandern interessierte. Und im
Kapitel »Wissenswerte Daten« geht es um Öffnungszeiten, Verkehr, Sicherheit, Gesundheit, Sprache, usw. Im Downloadbereich können schließlich Broschüren zu verschiedensten Themen heruntergeladen werden.
Deutlich übersichtlicher und moderner ist die Website der Regierung Menorcas zum Biosphärenreservat. Alle zwanzig Etappen des Camí de Cavalls werden beschrieben und mit Höhenprofilen, Distanzen und Bildern versehen.
Außerdem gibt es Informationen über die historischen Monumente und Bauwerke des talayotischen Menorca im Inselinnern.
Da Menorca als typische Pauschaldestination gilt, habe ich die Reise nach Menorca als Pauschalreise mit Flug und Hotel bei einem Reiseveranstalter gebucht. Bei meiner Planung kam nur die zweite Jahreshälfte in Betracht und aufgrund des Klimas, siehe
Abschnitt »Wetter«, entschied ich mich für Ende September und Anfang Oktober. Ich hatte zunächst vor, den ganzen Camí de Cavalls abzuwandern, siehe Abschnitt »Wanderführer«, was laut dessen zehn volle Tage beanspruchen würde. Ein wohl
ambitioniertes Unterfangen. Unter Berücksichtigung einiger Schlechtwetter- und Ruhetage und des Flugplans mit zwei Flügen pro Woche, kam ich auf einer Reisedauer von 19 Tagen. Das sollte dann auch mehr als genug sein. Der Mietwagen, siehe Abschnitt »Mobilität«,
ist unverzichtbarer Begleiter auf den Fahrten vom Hotel zu den Ausgangspunkten der Wanderungen. Den hatte ich für die gesamte Reisedauer ab/bis Flughafen gemietet.
Ferienflieger fliegen direkt von einigen deutschen Flughäfen nach Menorca (Code »MAH«) und einige spanische Normal- und Billigflieger indirekt via Madrid oder Barcelona. Aber da Menorca eine typische Pauschaldestination ist,
ist es praktischer und günstiger Flug und Hotel zusammen zu buchen. Zahlreiche Angebote gibt es bei Reiseveranstalter wie »Thomas Cook« oder »Alltours«. Ich habe letztendlich beim Reiseveranstalter »TUI« gebucht und bin
dann mit »TUI fly« (Code »X3«) geflogen. Gebucht hatte ich die Pauschalreise über ein Vergleichsportal im Internet.
Es unerlässlich auf Menorca ein Mietauto zur Verfügung zu haben. Hiermit kann man zu den Ausgangspunkten der Wanderungen fahren. Ich hatte den Mietwagen für die gesamte Reisezeit ab/bis Flughafen über ein Vergleichsportal im Internet gebucht.
Das Mieten eines Autos auf Menorca ist nicht sehr teuer. Bei der renommierten Verleihfirma »Europcar« zahlte ich für einen Fiat 500 der Klasse A etwa 19 Euro pro Tag. Vorsicht ist geboten vor Billigstanbietern auf der Insel wie »Goldcar«. Das
Geschäftsmodell dieser Firmen ist es, das Geld mit teuren Versicherungen zu verdienen und hohe Kautionen unter Schadensvorwand nicht zurückzuzahlen. Lest dazu die Bewertungen im Internet.
Menorca bietet schöne Küstenwanderungen auf dem 185 Kilometer langen Camí de Cavalls. Aber solche Wanderungen haben es in sich, dass sie nicht als Rundwanderung gestaltet werden können. Wenn man dieselbe Strecke nicht zurückwandern will, dann muss
man sich also überlegen, wie man wieder zurück zum geparkten Auto kommt. Es ist daher wichtig, die Wanderung in einem belebten Ort zu beenden. Dort kann man mit dem Bus zurück zum Ausgangspunkt fahren, was oft mit Umsteigen in einem größeren Ort im Binnenland
verbunden ist. Es gibt auf Menorca ein gut ausgebautes Busnetz der »TIB« (Transports de les Illes Balears) und die Fahrpläne sollte man vorher auf der unten genannten Website ausdrucken. Falls der Ort nicht von einem Bus angefahren wird oder die Abfahrtzeit nicht passt,
dann kann man sich in einer Bar ein Taxi rufen lassen. Damit kann man sich zum nächstgelegenen größeren Ort fahren lassen und dann mit dem Bus weiterfahren, oder man kann sich gleich zum Ausgangspunkt der Wanderung bringen lassen.
Da Menorca mit einer Ausdehnung von ungefähr 50 Kilometern Länge und 16 Kilometern Breite nicht allzu groß ist und die Topografie der Insel eher flach ist, reicht ein einziger Standort aus. Dieser einzige Standort kann daher zusammen mit dem Flug gut als Pauschalreise
gebucht werden. Ein geeignetes Hotel fand ich beim Reiseveranstalter »TUI« im Ort Son Bou in Menorcas Süden.
Das Appartementhotel »HG Jardín de Menorca« liegt im mittigen Süden der Insel am westlichen Ende des Ferienortes Son Bou. Das Hotel liegt nicht direkt am Strand, sondern etwa anderthalb Kilometer entfernt, was für mich als Wanderer allerdings irrelevant war.
Durch die zentral insulare Lage eignet sich das Hotel gut als Basis für Tagesausflüge mit dem Auto zu sämtlichen Küsten Menorcas. Das Hotel besitzt sechs Häuser im menorquinischen Stil mit jeweils maximal vier Etagen, die in einer schönen Gartenanlage um einen zentralen Pool angeordnet sind.
Ich war in einer geräumigen Juniorsuite mit kombiniertem Wohn-/Schlafzimmer und Kochnische untergebracht. Dazu kam das Bad und ein Balkon. Gefallen haben mir der sehr große Flachbildfernseher mit zahlreichen Kanälen (darunter auch deutsche), praktische Sachen wie Kühlschrank und Wäscheständer
und dass es nirgendwo eng war. Besonders praktisch fand ich den kleinen Supermarkt nebenan, wo es alles zu kaufen gibt, was man für den Urlaub und für die Eigenverpflegung so braucht. Ich hatte Halbpension gebucht, was praktisch war, da es in unmittelbarer Nähe keine Restaurants gibt.
Das Frühstück und das Abendessen, welche als Buffet angeboten werden, waren reichhaltig und ordentlich. Gutes freies WLAN gibt es im Bereich der Rezeption und gegen Gebühr auch im Zimmer. Dieses Hotel mit sehr freundlichem Personal kann ich guten Gewissens weiterempfehlen.
Menorca ist beliebt bei deutschen Touristen und somit gibt es für dieses Reiseziel auch genügend Reiseführer in deutscher Sprache. Ich empfehle den ausführlichen und mit vielen Fotos versehenen Reiseführer aus dem katalanischen Verlag »Triangle Postals«. Nach einer Einleitung
über die Insel und das Biosphärenreservat werden zehn Städte und Dörfer beschrieben, darunter ausführlich die Sehenswürdigkeiten der beiden größten Orte Maó und Ciutadella. An der fast 200 Kilometer langen Küste Menorcas mangelt es nicht an Buchten und Stränden. Hundert davon werden knapp
beschrieben und jeweils mit einem Bild versehen. Dann folgt ein Kapitel über das talayotische Menorca der ersten Siedler der Insel. Die zwanzig wichtigsten historischen Fundstätten im Inselinnern werden beschrieben. Ein weiteres Kapitel ist den Museen, Festungen und Leuchttürmen Menorcas gewidmet.
Beliebte Aktivitäten auf Menorca sind das Wandern und Radfahren und einige Tourenvorschläge werden dazu beschrieben. Und schließlich endet der Reiseführer mit Menorcas Gastronomie und praktischen Hinweisen.
ReiseführerMenorca • Biosphärenreservat• Die Insel, Städte und Dörfer• Buchten und Strände• Das talayotische Menorca• Thematische Routen• Aktiver Tourismus• Gastronomie und Küche• Praktische Hinweise336 SeitenEUR 21,00Triangle Postals
Wanderführer
Es gibt auch einen Wanderführer für den Camí de Cavalls aus demselben Verlag wie der obige Reiseführer. Er leitet zunächst über die Insel Menorca und deren Geschichte ein. Die Vergangenheit und Gegenwart des Camí de Cavalls wird beleuchtet und Geografie,
Klima, Geologie, Flora und Fauna des Biosphärenreservats kommen zur Sprache. Dann wird sehr ausführlich der Camí de Cavalls beschrieben. Der Fernwanderweg hat zwanzig definierte Etappen. Praktischerweise wird der Camí de Cavalls in zehn Tageswanderungen beschrieben,
die jeweils ein bis drei Etappen abdecken. Die erste Tageswanderung fängt in Maó an und die weiteren Wanderungen führen in Gegenuhrzeigersinn um die komplette Insel Menorca bis die letzte Wanderung wieder in Maó endet. Selbstverständlich müssen die Tageswanderungen nicht
in genau dieser Reihenfolge gemacht werden.
Die Start- und Endpunkte der Tageswanderungen befinden sich meistens in bewohnten Siedlungen, sodass oftmals die Rückkehr zum Ausgangspunkt mit Auto, Bus oder Taxi gegeben ist. Am Anfang jeder Tageswanderung gibt es einen Steckbrief mit einer Kurzbeschreibung
und dazu die Entfernung, Dauer, Höhenunterschied und Höhenprofil. Die Beschreibung ist detailliert und mit vielen Fotos versehen. Dazu kommen Wanderkärtchen im Maßstab 1:35000. Der Wanderführer besitzt auch eine herausnehmbare Gesamtwanderkarte der Insel
Menorca im Maßstab 1:75000. Daher ist es nicht nötig, eine zusätzliche Wanderkarte zu kaufen.
WanderführerMenorca • Der Camí de CavallsRund um Menorca in 10 Tagen | 20 EtappenGR 223 Menorca240 SeitenEUR 18,00Triangle Postals
Wetter
Das mediterrane Klima auf Menorca zeichnet sich durch heiße Sommer und milde Winter aus. Die Maximaltemperaturen betragen dann 30 °C bzw. 15 °C. Für Aktivurlauber und Wanderer sind dies jedoch nicht die bevorzugten Reisezeiten.
Es ist dann entweder zu heiß oder zu nass. Der Frühling und der Herbst eignen sich mehr und bieten einen guten Kompromiss bei Temperatur, Sonnenstunden und Regentagen. Ideal sind die Monate Mai und Juni. Die Insel ist dann sattgrün und bietet
erträgliche Temperaturen bis höchstens 26 °C. Es gibt bei etwa zehn Sonnenstunden reichlich Sonnenschein und mehr als zehn Regentage gibt es auch nicht. Statistisch gesehen kann man in den Monaten September und Oktober mit den gleichen Temperaturen
rechnen, jedoch mit etwas weniger Sonne und etwas mehr Regen.